Tour1

Eine Wanderung rund um Albrechts (Tour 1)

Der Chronist schrieb zur Zeit der Gründung unseres Dorfes von der „talhängischen Umgebung“ der kleinen Siedlung. Stellen wir uns vor, wie es damals hier ausgesehen hat, dann haben wir das Bild , dass rings um das Dorf in seiner heutigen Gestalt ein Hochwald mit uralten Fichten bis in die Talgründe der verschiedenen Straßen hinabreichte. In mühseliger, jahrzehntelanger Arbeit wurde dieser Wald gerodet, um die talhängigen, kargen Ackerflächen zu schaffen, die heute noch, wenn auch inzwischen vergrast und zum Teil auch mit Bäumen und Gesträuch bewachsen, erkennbar sind. Auf den Höhen hat sich der Wald erhalten, und es lohnt sich, eine Wanderung rund um Albrechts zu machen. In der Umgebung gibt es keine einzige Stelle, von der aus das Dorf in seiner Gesamtheit zu übersehen ist. Beginnen wir unsere Wanderung im Zentrum des Ortes.
Ab der Gaststätte „Zur Erholung“ im Volksmund als Habicht bekannt, beginnen wir unsere Wanderung auf der Mühlberstraße in Richtung Mäbendorf und biegen am ehemaligen „Gemeindehaus“ auf den neuen Radweg ein. Diesen folgen wir bis zu einer kleinen Brücke über das Albrechtser Wasser und gelangen dann links abbiegend auf einem alten Forstweg parallel zum Löhlein zum Heiligen Berg. Von seiner Höhe aus haben wir einen verhältnismäßig umfassenden Blick auf das Dorf. Wir wandern weiter ein Stück an der Autobahntrasse lang zum Heiligenstöckle, der Höhe zwischen Linsenhof und Albrechts und biegen dann nach links ab zum Bock. Zur Rechten erhebt sich der Domberg mit seinem bekannten „Bismarksturm“ und einer beliebten Ausflugsgaststätte, zur Linken blicken wir wieder auf die Trasse der Thüringer Waldautobahn sowie dem Ein- bzw. Ausgang des Autobahntunnels „Berg Bock“.
Vorbei an der Hirtenwiese gelangen wir zum neuen Trinkwasser-Hochbehälter unseres Dorfes und nach einem Ausblick auf das kleine Gewerbegebiet und einem Teil des Ortes biegen wir rechts ab und gelangen auf einem schmalen Wanderweg zu einem breiten Forstweg auf dem wir links einbiegen. Unser Weg führt weiter auf halber Höhe des Vorderen Bockes, vom dem aus wir wieder verschiedentlich einen Blick vom Nordosten aus auf unseren Ort als auch auf die imposante Autobahnbrücke der A71 genießen können.
Hatten wir bisher nur verhältnismäßig leichte Steigungen zu überwinden, so kommen wir bereits in das eigentlich talhängige Gelände in der näheren Umgebung des Dorfes. Die recht steil abfallende Schlucht zur Linken gestattet uns einen Blick auf das in der Ferne liegende Zentrum des Dorfes, während sich die Ausläufer der einzelnen Strassentäler unserem Blick mehr oder weniger verschließen. Wir wandern weiter zu den Toten Männern, einer kleinen und bescheidenen Gedenkstätte aus dem 17.Jahrhundert. Hier sind Fuhrleute an der Pest gestorben und begraben. Kleine Gedenksteine erinnern an das Schicksal der „toten Männer“.
Albrechts liegt links.
Wir könnten nun durch den Gabelgrund in die Straße Zum Zimmergrund hinunterwandern. Unsere Wanderung heiß aber „Rund um Albrechts“ und so bleiben wir auf der Höhe und wandern weiter bis zur Wegegabelung „Hand“.
An dieser Wegegabelung bietet sich wieder die Gelegenheit durch den Zimmergrund nach Albrechts hinabzuwandern.
Wir folgen aber einem wunderschönem Forstweg in Richtung „Aschenhofer Wasserwerk“, lassen die Bergwiese der „Saupfütsche“ rechts liegen, und vorbei an den Brautfelsen gelangen wir zur Albrechtser Hirtenwiese.
Auch hier können wir wieder einige Teile des Dorfes erkennen und aus der Ferne grüßt der Dolmar, eine Basaltkuppe, wie wir sie in den beiden Gleichbergen und jenseits der Werra in den zahlreichen Bergen der Rhön wiederfinden.
An der Wegegabelung am Aschenhofer Wasserwerk (dient zur Wasserversorgung des Landgutes Aschenhof) gibt es wieder die Möglichkeit durch das herrliche Altenfeld nach Albrechts abzubiegen.
Aber wir möchten ja unsere Rundwanderung fortsetzen, bis wir den Kreis geschlossen haben.
Wir wandern weiter über einen schönen Waldweg, der parallel zur alten Fahrstraße nach Benshausen verläuft, vorbei an der Besenbinderbuche bis zum Landgut Aschenhof.
Das Landgut Aschenhof, einstmals Domäne, dann Ferienheim und Lungenheilstätte, danach Bezirksschule der Zivilverteidigung und heute wieder ein Hotel mit Ausflugsgaststätte ,lädt die müden Wanderer zur Rast ein (Gaststätte zur Zeit leider geschlossen!).
Gestärkt und auch nicht mehr durstig verlassen wir das Gelände des Landgutes Aschenhof über den hinteren Eingang und gelangen auf die Fahrstraße zum Seßlestal.
Wer gut zu Fuß ist, kann seine Wanderung über das Seßlestal nach Dietzhausen fortsetzen und über den Haseltal – Radwanderweg nach Albrechts zurückwandern.
Unsere Wanderung „Rund um Albrechts“ führt aber weiter vorbei am alten Forstgarten bis zum Abzweig „Hundesportplatz“.
Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit über den Aschengrund zur Rüssestraße und somit zum Dorf hinabzuwandern.
Unser Rundwanderweg ist nun fast am Ende und angelangt am Abzweig „Lenkberg“ verlassen wir die Forststraße. Vorbei an den schönen Siedlungshäusern des Lenkberges genießen wir noch einmal einen schönen Blick auf das Dorfzentrum und gelangen dann wieder auf die Mühlbergstraße, dem Ausgangspunkt unserer Rundwanderung.

Albrechts, im April 2006

Roland Ripperger

Ortsteil von Suhl im Thüringer Wald